hoefele_kaiserDas Ende des 20. Jahrhunderts brachte Deutschland den Euro und die neue/alte Hauptstadt Berlin. Der Stadtmusik & Jugendkapelle St.Blasien bescherte es einen neuen Dirigenten. Nachdem Manfred Spitz 2 Jahre lang Herr über die Wohlklänge der Kapelle war übergab er Anfang 1999 den Dirigentenstab an seinen Nachfolger Hans-Jörg Meier, der am 04. April 1999 sein erstes Jahreskonzert dirigierte. Unter der neuen Führung hoch motiviert starteten die Mitglieder der Stadtmusik & Jugendkapelle in die Konzertsaison 1999, die neben den schon traditionellen Kurkonzerten auch die Teilnahme an der Landesgartenschau in Weil am Rhein beinhaltete.

Wie all die Jahre zuvor sollte auch das Millennium Jahr in punkto Jahresausflug keine Ausnahme bilden und so machten sich die Mitglieder der Stadtmusik & Jugendkapelle St.Blasien Anfang 2000 in die Hauptstadt Österreichs nach Wien auf. Auf den Spuren der Kaiserin Sissi wurde mit großem Staunen die Stadt erkundet und das Kaiserschloss „Schönbrunn“ mit seinen berühmten Parkanlagen besucht. Auch der Abstecher nach Budapest war die lange Anfahrt wert. Zur Begeisterung der Domstädter fand auch just zu dieser Zeit in Neusiedl am See, wo man nächtigte, ein traditionelles Weinfest der „Heurigen“ statt. Durch den Rebensaft gestärkt, wurden dann am Abend die Instrumente ausgepackt und dem Österreichischen Publikum ein Konzert dargeboten. Mit Verdis „Gefangenenchor“ aus Nabucco, der von einem anwesenden ungarischen Männerchor klangvoll unterstützt wurde fand der Ausflug der Stadtmusik & Jugendkapelle St.Blasien einen musikalischen Abschluss.

Nach 10 jähriger Vorstandstätigkeit musste sich die Stadtmusik & Jugendkapelle St.Blasien dann im Jahr 2001 von Ihrem 1. Vorsitzenden Wolfgang Kaiser verabschieden, der aus beruflichen Gründen den Vorstandsposten aufgab. Doch der alteingesessene St.Blasier konnte nicht ganz die Finger vom Musizieren lassen und unterstützte seine Kollegen im Bassregister auch weiterhin mit virtuosem Fingerspiel und tiefem Gebrumme. Glücklicherweise wurde in Peter Mittermaier sofort ein würdiger Nachfolger für den Vereinsthron gefunden, der sich bis zum heutigen Zeitpunkt mit der Verwaltung und Organisation des Vereins auseinandersetzt.domfstspiele

Nach 1997 stand die Stadtmusik & Jugendkapelle St.Blasien auch wieder 2002 im Theaterrampenlicht. Gehüllt in römische Togen mit wallenden roten Umhängen, den Kupferkranz auf dem Kopf und zeitgetreue rote Sandalen an den Füßen trugen die Auserwählten allein schon durch ihr äußeres Erscheinungsbild zum Gelingen der dritten Domfestspiele „Licht vom Orient“ bei. Den tosenden Trommelschlägen zu Beginn des Stückes und den strahlenden Fanfarenklängen haben wir es zu verdanken, dass auch 2008 das Domfestspielteam nicht auf unsere musikalische Untermalung verzichten konnte. So wurde die Domstadt im August 2008, nun zum vierten Mal, mit den Klängen der Stadtmusik & Jugendkapelle erfüllt und das „Kloster in Flammen“ ein Riesenerfolg.

„Wenn er sprach, erstarrte jedes andere Gespräch“ Mit diesen Worten erinnert sich Rudi Bauer am 14. April 2003 humorvoll an Herbert Reinhard. Denn nach Ausklang eines gelungenen Jahreskonzertes wurde die Gunst der Stunde genutzt um unseren „Negus“ gebührend zu verabschieden, der nach 70 Jahren aktiven Musizierens die Trompete an den Nagel hängte. Ihm zu Ehren hatten sich 18 „Veteranen“ der Kapelle zusammengefunden und unter der Organisation von Rudi Bauer und Dieter Berger schenkten sie Herbert Reinhard das „Badnerlied“. Stolz kann die Stadtmusik & Jugendkapelle St.Blasien auf ihre ehemaligen aktiven Mitglieder sein denn immer wieder finden sie sich an Geburtstagen oder einem anderen Ehrentag zusammen und beglücken ihr Publikum mit wohl tönenden Klängen. So wurde aus einer spontanen Idee eine kleine Institution, die neben den musikalischen Aktivitäten auch an gemütlichen Festabenden stets zugegen ist.

Nach 45 Jahren Jugendkapelle St.Blasien musste sich der Verein nun zum 7. Mal einen neuen Dirigenten suchen, denn Hans-Jörg Meier stellte 2003 nach seinem 5. erfolgreichen Jahr als Dirigent der Stadtmusik & Jugendkapelle St.Blasien sein Amt aus beruflichen Gründen zur Verfügung. Doch aus dem Verlust eines fähigen Dirigenten konnte die Kapelle auch 2 positive Effekte ziehen. Zum einen erklärte sich Hans-Jörg Meier bereit, wie vor seinen Jahren als Dirigent, das Flügelhornregister zu unterstützen. Zum anderen gewannen wir mit Paul Maurer einen Vorzeigedirigenten, der uns nun seit 5 Jahren mit seinem einzigartigen Wesen und seinem fachlichen Können zu Höchstleistungen anspornt.

2003 war auch das Geburtsjahr einer neuen Tradition der Stadtmusik & Jugendkapelle St.Blasien. Anlässlich des alljährlichen Sommerfestes der Trachtenkapelle Menzenschwand fanden sich die Musiker und Musikerinnen beider Vereine unter der Leitung der Dirigenten Paul Maurer und Joachim Kaiser zusammen, um ein gemeinsames Konzert zum Besten zu geben. Dabei sollten nicht beide Kapellen im Wechsel ihre musikalischen Künste darbieten sondern ganz nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ rückten die einzelnen Register etwas zusammen und bildeten eine musikalische Einheit. Bis heute ist das Doppelkonzert mit Menzenschwand immer wieder ein besonderes Ereignis und wir hoffen dass sich diese „neue“ Tradition auch weiterhin bewährt.

bodenseeNach einer etwas längeren Verschnaufpause konnten die Musiker und Musikerinnen in 2003 endlich wieder ihre Koffer packen. Die Reise führte sie an den Bodensee. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen wurden die Städte Konstanz und Meersburg sowie der Besuch des Affenberges Salem in vollen Zügen genossen. Bei einem abschließenden Konzert in der Meersburger Altstadt machte die Stadtmusik & Jugendkapelle ihrem Namen als Botschafter der Stadt St.Blasien mal wieder alle Ehre.

Werner SchönwolfDas Jahr 2003 endete für die Mitglieder der Stadtmusik & Jugendkapelle St.Blasien mit einem Schock. In tiefer Trauer mussten wir uns von unserem lieben Musikkameraden und geschätzten Ehrendirigenten Werner Schönwolf verabschieden. Mit Werner haben wir einen wahren Freund und Kameraden verloren, dessen freundliche und herzliche Art wir bis zum heutigen Tag vermissen.

werner_schnwolf01. Januar 2004, die Stadtmusik & Jugendkapelle St.Blasien geht Online. Denn mit zunehmendem Fortschreiten des Internetzeitalters können es sich auch kommunale Musikvereine fast nicht mehr leisten ohne eine aussagekräftige Internetpräsenz auszukommen. Unter www.stadtmusik-stblasien.de können interessierte Internetgänger nun auch online etwas über ihren „Lieblingsverein“ erfahren.

dresden

Der Feiertag „Christi Himmelfahrt“ und das folgende Wochenende führte die Stadtmusik & Jugendkapelle in diesem Jahr nach Dresden. Vom 05. bis zum 08. Mai 2005 verweilten die St.Blasier in der Sächsischen Landeshauptstadt. Nach einer ausgiebigen Stadtrundfahrt mit Besichtigung der Semperoper fand der Tag mit einem traditionellen „Sächsischen Abend“ seinen Ausklang. Zu den Highlights der Reise zählten auf alle Fälle der Besuch der Radeberger Brauerei und das anschließende gemütliche Beisammensein. Mit noch schweren Augen starteten die Musiker und Musikerinnen am nächsten Morgen in die Sächsische Schweiz, die mit ihrer beeindruckenden Landschaft einen so und so gelungenen Ausflug noch perfekt abrundete.

Bereits im Februar 2006 standen die Sterne der Stadtmusik & Jugendkapelle auf Betriebsamkeit. Neben den traditionellen Auftritten kamen noch zahlreiche andere Termine hinzu, die die Musiker und Musikerinnen mit Bravour absolvierten. Angefangen mit der Bewirtung des Raumschaftszunftabends im Kursaal St.Blasien über das 200jährige Jubiläum der Stadtmusik Klingnau und die Einweihung des neuen Sparkassengebäudes bis hin zu einem neu eingerichteten Stand am Weihnachtsmarkt war das komplette Jahr nahezu ausgebucht.

pragDoch in 2007 konnten sich die gestressten St.Blasier Musikanten bei einem kleinen Abstecher in die tschechische Hauptstadt Prag wieder erholen. Vom 17. bis 20. Mai 2007 weilte man im 1 Sterne Hotel „Opatov“ am Prager Stadtrand, das nicht nur durch sein schlichtes Äußeres sondern auch durch seine beeindruckende Inneneinrichtung bestach. Bei der bereits traditionellen Stadtrundfahrt konnten die ersten Eindrücke von Prag gesammelt werden und sowohl die Prager Altstadt als auch die Karlsbrücke und das Prager Schloss beeindruckten die Reisenden. Neben dem Besuch eines traditionellen „Schwarzen Theaters“ stand die Besichtigung der Brauerei in Pilsen auf dem Programm. Schließlich wollten die St.Blasier nun endlich auch erfahren, wo das Pils denn wirklich her kommt. Bei einer gemütlichen Schifffahrt auf der Moldau fand der Jahresausflug 2007 dann sein krönendes Ende.

In diesem Jahr feiert die Jugendkapelle St.Blasien nun ihr 50 jähriges Bestehen und schaut auf zahlreiche Auftritte und Probentermine zurück. In 5 Jahrzehnten bestritten die Musiker und Musikerinnen 50 Jahreskonzerte und ca. 400 Kurkonzerte. Hinzu kommen die in etwa 250 sonstigen Auftritte bei Bezirksmusikfesten, Umzügen und Festen befreundeter Vereine. Auch das Musizieren im Dom kam nicht zu kurz und so summiert sich die musikalische Umrahmung von Weißen Sonntagen, Fronleichnamsprozessionen, Gottesdiensten zum Volkstrauertag, Beerdigungen und das traditionelle Weihnachtsliederspielen am Heiligen Abend auf ca. 250 Termine. Neben den ca. 150 absolvierten Ständchen zu den Geburtstagen unserer Passivmitglieder kommen noch die zahlreichen Extra-Termine wie z.B. Holzbildhauerwettbewerb, Sankt Martins Umzug, Fasnachtstermine, Domfestspiele, Weihnachtsliederspielen in den St.Blasier Kliniken, Einweihungen etc.

Doch nicht nur das Musizieren beschäftigte die Jugendkapelle in den Jahre 1958 bis 2008. Denn neben dem 50 jährigen Jubiläum findet dieses Jahr auch das 20. Kurparkfest statt. Mit ca. 50 vereinseigenen Festivitäten sowie den zahlreichen Straßenfesten und neuerdings auch dem Stand am Weihnachtsmarkt nahmen die Musiker und Musikerinnen über alle die Jahre hinweg immer am öffentlichen Leben in St.Blasien teil. Nicht zu vergessen die unzähligen durch Jürgen Mayer organisierten Altpapiersammlungen, die schon immer zum finanziellen Bestehen des Vereines beitrugen.

2008 blicken wir zurück auf 50 Jahre Jugendkapelle St.Blasien und damit auf ca. 1.550 Aktivitäten angefangen bei den Altpapiersammlungen über das Kurparkfest bis hin zum Jahreskonzert. Hinzu kommen die ca. 3.500 Probentermine und nicht zu vergessen natürlich die erinnerungswürdigen Ausflüge im In- und Ausland. Diesen außerordentlichen „Lebenslauf“ verdankt die Jugendkapelle St.Blasien in erster Linie ihren aktiven und passiven Mitgliedern, die über all die Jahre hinweg mit Herzblut bei der Sache waren. Wir hoffen, dass sich die Geschichte der Jugendkapelle auch in Zukunft so fort schreibt und wir im Jahr 2058 wieder einen Grund zum feiern haben, denn

„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ (Friedrich Nietzsche)