Der inzwischen nach St. Blasien gekommene Johann Meier versuchte einen Neuaufbau der Stadtmusik. Am 5. März 1982 wurde er zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt, zweiter Vorsitzender wurde Peter Schmidt Kassier Hans Günter Rasche und Schriftführer Volker Kunzmann. Der verdiente Vorsitzende Wilmar Thome wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Es hatten sich zwar genügend Musiker gefunden, die bei der neuen Stadtmusik mitmachen wollten, aber der Verein stand nach der Neuformierung der Vorstandschaft ohne Dirigent da. Peter Kalley, Alleinunterhalter aus Weilheim, übernahm in der Not „probe- und übergangsweise“ den Dirigentenstab, so dass man sofort mit den Proben beginnen konnte. Es gab aber von Beginn an terminliche Schwierigkeiten. Gustav Hiener, langjähriger Verwaltungsdirektor des Kollegs und damals Bauleiter für den Wiederaufbau nach dem Brand von 1977, wusste um die Probleme der Stadtmusik und hatte auch eine Lösung parat: Er empfahl Johann Meier, doch einmal den Schwaninger Dirigenten Edwin Burger anzusprechen, der zu der Zeit auf der Baustelle des Kollegs tätig war. Die beiden kannten sich noch aus gemeinsamen Zeiten bei der Polizei in Waldshut, und mit den Worten „Natürlich helfe ich Euch“ nahm Edwin Burger die Herausforderung an.
So hatte man schnell einen tüchtigen Dirigenten gefunden, und am Sonntag, 15. August1982 trat man mit ihm beim Bezirksmusikfest in Urberg erstmals an die Öffentlichkeit, in dunklen Hosen und weißen Hemden. Was noch fehlte, war eine neue Einheitskleidung für die Musiker. Obwohl man Anfang Juli ein erfolgreiches Waldfest an der Loipenhütte veranstaltet hatte und Ende Juli am St. Blasier Straßenfest teilgenommen hatte, gab die Kasse leider noch nicht genug her. Es waren also kreative Ideen von der Vorstandschaft gefordert, und man fand auch eine ungewöhnliche Lösung: Der Gemeinderat hatte beschlossen, die alte Musikhalle im Kurgarten abreißen zu lassen und stattdessen einen kleinen Musikpavillon zu erstellen, ähnlich wie er früher schon an dieser Stelle gestanden hatte. Die Stadtmusik tat sich mit der Feuerwehr zusammen, und gemeinsam riss man die Musikhalle an mehreren Wochenenden im März 1983 ab. So manche Klarinette wurde dabei gegen einen Hammer getauscht! Der Erlös reichte aus, um die wiedererstandene Stadtmusik mit neuen Schwarzwaldtrachten für alle 30 Musikerinnen und Musiker sowie den Dirigenten auszustatten. Dank eines finanziellen Vorschusses durch die Feuerwehr konnten die Trachten bereits vorab bestellt werden. Und so trat am 5. März 1983, genau ein Jahr nach dem Neuanfang, die Stadtmusik erstmals in ihren neuen Trachten an die Öffentlichkeit. Anlass war das erste Oster-Jahreskonzert im vollbesetzten Kursaal.
Und eine Annäherung an die Jugendkapelle gab es auch. In einem gemeinsamen Fest auf dem Domplatz vom 8.-11. Juli 1983 feierten die Jugendkapelle ihr 25-jähriges Bestehen und die Stadtmusik die Weihe ihrer neuen Trachten. Im gleichen Jahr noch ging man daran, im Dachgeschoß des neuen Haus des Gastes ein gemeinsames Probelokal für beide Kapellen auszubauen. Die Jugendkapelle probte bis dahin im Keller der alten Volksschule (heute Alten- und Pflegeheim) in der Luisenstraße, und die Stadtmusik durfte vorübergehend ein Klassenzimmer der Fürstabt-Gerbert-Schule nutzen, da der Rathauskeller zu klein geworden war.
Im August 1984 wurde der erste große Ausflug der „neuen“ Stadtmusik durchgeführt. Es ging nach Rips in Holland, wo man mit dem dortigen Musikverein „Fanfare Concordia Rips“ ein unvergessliches langes Festwochenende verbrachte. Die Musiker waren allesamt bei Familien in Rips untergebracht und bekamen einen guten Einblick in das bäuerliche Leben des Dorfes, insbesondere die Schweinezucht. Neben einem gemeinsamen Festkonzert und weiteren musikalischen Auftritten standen auch Ausflüge in die nähere Umgebung auf dem Programm. Beim Fußballspiel „Deutschland – Holland“ der Musiker zog die Stadtmusik trotz aufopferungsvollem Kampf leider den Kürzeren. Bis zu Beginn der 1990er Jahre blieb der Kontakt mit einem weiteren Besuch in Rips und zwei Gegenbesuchen der Fanfare in St. Blasien bestehen.
Innerhalb der Jugendkapelle gab es nach dem gemeinsamen Fest von 1983 weiterhin unterschiedliche Ansichten über eine mögliche Zusammenarbeit mit der Stadtmusik, die Vorstandschaft war jedoch nach wie vor mehrheitlich gegen eine Fusion. Bei der Generalversammlung der Jugendkapelle am 30. März 1985 trat dann überraschend der Stadtmusikvorsitzende Johann Meier als Kandidat für das Amt des ersten Vorsitzenden der Jugendkapelle an und wurde mit deutlicher Mehrheit gewählt. Die weiteren Vorstandsposten wurden ebenfalls mit Vorstandsmitglieder der Stadtmusik oder Befürwortern der Zusammenarbeit aus den Reihen der Jugendkapelle besetzt. Werner Schönwolf blieb Dirigent der Jugendkapelle und übernahm zudem das Amt des Vizedirigenten der Stadtmusik neben Edwin Burger. Seit dieser Zeit gibt es zwar weiterhin zwei Vereine, die jedoch immer von derselben Vorstandschaft geführt wurden. Im allgemeinen tritt man zusammen auf, es gab aber über den ganzen Zeitraum bis heute immer auch separate Unternehmungen, Proben und Auftritte der Jugendkapelle. Insbesondere die Zöglingsausbildung und Jugendarbeit liegen in den Händen der Jugendkapelle.