Der Krieg hatte viele Mitglieder aus den Reihen der Stadtmusik gerissen. Trotzdem gelang es Alexander Isele gleich nach dem Krieg, den Rest zusammenzuführen und einen Neubeginn zu wagen. Die französische Besatzung verpflichtete die Stadtmusik, jeweils bei den Beerdigungen von französischen Soldaten zu spielen, die hier in den Krankenhäusern starben und vorläufig auf dem heutigen Soldatenfriedhof beigesetzt wurden. Am 8. März 1947 kam es zu einer provisorischen Wiedergründungsversammlung, Vorsitzender wurde Otto Mutter. Kapellmeister wurde erneut Arthur Schuster. Das öffentliche Musizieren war zu Beginn jedoch mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Jede Veranstaltung musste beim „Monsieur le Landrat du Cercle de Neustadt“ in zweifacher Ausfertigung (deutsch und französisch) beantragt und genehmigt werden, und für das Aufhängen von Plakaten und Durchführen einer Tombola waren ebenfalls Genehmigungen erforderlich.
Nach und nach nahm die Stadtmusik ihre volle Tätigkeit wieder auf und war bei vielen weltlichen und kirchlichen Anlässen mit dabei. Alle zwei bis drei Jahre gab es einen neuen Vorstand: Auf Otto Mutter folgten Josef Gerspach, Fritz Link und Gustav Kiefer, der im Alter von 77 Jahren nochmal das Vorstandsamt übernahm, das er bereits in den 1920er Jahren innehatte. Im Jahre 1958 fand in St. Blasien das Bezirksmusikfest statt. In diesem Jahr hatte Musikdirektor Willi Einschütz die musikalische Leitung der Stadtmusik von Willi Puhlmann übernommen, der 1954 Arthur Schuster als Dirigent abgelöst hatte. Arthur Schuster wurde Ehrendirigent. Vorsitzender war seit zwei Jahren Robert Straub. Ebenfalls 1958 wurde die Knabenkapelle der Stadtmusik St. Blasien gegründet. Beim Neujahrskonzert 1959 stellte Robert Straub die jungen Musiker vor, die unter Leitung von Willi Einschütz erstmals öffentlich aufspielten. „Auch St. Blasien hat jetzt eine Knabenkapelle“ war damals in den Zeitungen zu lesen.
Eine Episode besonderer Art findet sich in den Unterlagen des Jahres 1953. Es handelt sich um Vertrag zwischen Freiwilliger Feuerwehr und Stadtmusik, der beinhaltete, dass alle Musiker in die Feuerwehr eintreten und so von der Feuerwehrabgabe befreit würden. Anstelle des aktiven Dienstes verpflichteten sich die Musiker, bei allen Anlässen der Feuerwehr kostenlos aufzuspielen. Das Exemplar in den Unterlagen ist allerdings nicht signiert, und es findet sich kein Hinweis darauf, ob die Vereinbarung jemals in Kraft getreten ist.
Glanzvoll feierte man 1961 den 100. Geburtstag mit einem großen Festzelt auf dem damaligen „Bleiche-Sportplatz“ (wo heute die Parkplätze oberhalb des Musikhauses des Kollegs liegen). 24 aktive Mitglieder umfasste der Verein im Jubiläumsjahr. Heinrich Rieple und Willi Puhlmann wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Weitere Ehrenmitglieder im Jahr 1961 waren Gustav Kiefer (Ehrenvorstand), Arthur Schuster (Ehrendirigent), Josef Gerspach, Karl Herr, Karl Lütte (Enkel des Gründungsmitglieds Ericus Lütte), Karl Rieple und Otto Schmidt. Höhepunkt des Festes war der erste Auftritt eines Musikcorps der Bundeswehr in St. Blasien